AvantGo ist ein empfehlenswerter Offline-Browser. Er hat Limitierungen bezüglich der Seitengröße, bei 32 KByte. Dargestellt werden können alle HTML-Seiten sofern sie nicht zu grafiklastig sind, keine Frames enthalten und Scripts nicht unbedingt erforderlich sind. Optimal ist die Präsentation mit speziell aufbereiteten Channels.
Die alte Version 1.1 war zur Synchronisation der Channels immer auf einen PC angewiesen. Sie konnte dafür auch lokale Channels von der Festplatte verarbeiten und erforderte keine Definition der Channels auf dem AvantGo-Server. Die neue Version 3.1 (und Versionen 3.3.350 und 3.3.403) kann sowohl über PC/Mac synchronisieren als auch direkt vom Palm via Modem oder Handy. Preis dafür ist das Mitwirken des AvantGo-Servers, der deshalb auch alle abonierten Channels kennt. Die direkte Synchronisation Palm-Internet ist merklich langsamer, kein Wunder, wenn ich auf dem PC eine Pentium-133-Auslastung von 35% sehe. Die Version 4.0.769 kann endlich die Texte der Webseiten als Merkzettel abspeichern, so daß man sie in Mails zitieren kann.
Es gibt einige vergleichbare Produkte, die ich jedoch nicht ausprobiert habe:
Eine sorgfältig gepfegte Sammlung deutscher Channels gibt es auch.
Ich verwende dazu ein (fast) übliches Modem, nur kleiner, stromsparend und batterie-/akkubetrieben (Palmlink V90, lediglich so groß wie eine DAT-Kassette). Der Palm hat eine normale serielle Schnittstelle, lediglich ein spezieller Anschlußstecker / -kabel ist erforderlich.
Die Verbindungskosten sind nicht mehr gar so hoch (15 Pf/Minute) und die Datenübertragungsrate von 9600 Bit/Sekunde ist für die Übertragung von Text ausreichend.
Die Verbindung zum Handy kann über die jeweiligen Infrarotschnittstellen (IrDA) aufgebaut werden. Teuere und beim nächsten Modellwechsel veraltete Kabel spart man sich so auch. Voraussetzung ist, daß das Handy den IrDA-Standard implementiert und gewöhnliche Modem-AT-Befehle versteht. Landläufig wird dies Hardwaremodem genannt, ein ungenauer Begriff, denn über Infrarot (oder ggf. Kabel) gehen digitale Signale an das Handy und über die Funkstrecke bleiben sie digital. Palmseitig sind für Betriebssystemversionen < 3.3 Treiber einzuspielen (IR-Update von 3Com), die IrDA-konforme Protokolle ermöglichen.
Dies ist für Handys ohne IR die einzige Möglichkeit, datenfähig müssen sie natürlich sein. Die Preise für solche Kabel sind gesalzen (70,- bis 150,- DM für das Stück Handy auf seriell), man braucht ein zweites Palm auf seriell. Auf der anderen Seite müssen Palm und Handy nicht halbwegs gleichbleibend aufeinander ausgerichtet sein, so daß man diese Konstellation leichter ohne Tisch betreiben kann.
Martin Renschler hat ein nettes Programm dafür geschrieben: GSMtool, es arbeitet wirklich bidirektional und ermöglicht außerdem den Kurznachrichten(SMS)-Versand und -Synchronisation vom Palm aus.
Es gibt inzwischen wohl ein gutes Dutzend von unterschiedlichen Herstellern. In den letzten Monaten wird vor allem über das Siemens S25 und das Motorola Timeport L7089 diskutiert, inzwischen mehr noch über die WAP-fähigen Nachfolger S35 und L7389.
Zu meinem Motorola Timeport (auch L7089 genannt) habe ich noch nicht die richtigen ausführlichen Informationen gefunden. Auf einer Motorola-Homepage dreht sich um so mehr um Analog-Modelle für den amerikanischen Markt, lediglich eine kleine Prospektseite fand ich. Dieser Mangel an Informationen ist nicht weiter tragisch, da es sich auf Anhieb mit dem Palm prima verstanden hat. Leistungsmäßig ist es mit dem Siemens S25 mindestens gleichauf. Der Unterschied liegt vor allem im Verzicht auf überflüssige Spielereien wie eingebaute Spiele und ladbare Klingeltöne. Zusätzlich bietet es 3 Minuten Sprachaufzeichung (Diktiergerät) und Sprachkommandos zum Ausführen vieler Funktionen. Ach ja, es ist ein Triband-Modell: D-Netz 900 MHz, E-Netz 1800 MHz und nordamerikanisches digitales 1900-MHz-Netz). Im Februar 2000 ist das Motorola Timeport L7389 auf den deutschen Markt gekommen, meines Wissens nach unterscheidet es sich lediglich durch einen eingebauten WAP-Browser und silbergraue statt türkisblaue Farbe vom L7089.
Inzwischen hat Daniel Kaempf einige Seiten erstellt mit Informationen zum Timeport L7089/L7389. Zum Innenleben von Motorola-Handys im Allgemeinen fand ich auch noch etwas, leider nicht sonderlich aktuell, dafür umfangreich.
Dies funktioniert in der Regel nicht, weil alle mir bekannten Palmprogramme nur Fax-Class 2/2.0 unterstützen, die Schnittstelle der allermeisten Handys (S25, Timeport) hingegen nur Fax-Class 1.0 unterstützt. Diese stellt erheblich höhere Anforderungen an die Datenaufbereitung im Rechner und wurde deshalb nur für Desktop-Betriebssysteme und nicht für Palm-OS implementiert. Die gängige Begründung mangelnder CPU-Leistung des Palm mag ich nicht teilen, wenn es auf einem i386SX mit 16 MHz lief, dann wird es wohl auch unter einem Motorola-68000 unter 16 MHz laufen. Nebenbei gesagt stelle ich mir immer noch die Frage, ob die CPU des Handys nicht leistungsfähiger ist als die des Palm.
Palm und Handy von Carsten Kurz, ausführlich besonders in der Darstellung der FAX-Problematik. Nur sehr knappe Erwähnung des Motorola Timeport.
Sehr ausführliche Informationen zum Thema Mobilfunk und Handys gibt es bei Henning Gajek.
AvantGo kann ebenfalls als interaktiver Browser mit Cache arbeiten. HTML-Formulare können offline ausgefüllt und bei der nächsten Synchronisation übertragen werden.
Ich verwende ProxiMail (Nachfolger von TGPostman) als Transferprogramm für Mails. Er bindet sich als Mail-Transfer-Agent an die Mail-Anwendung aus dem ROM. Diese dient weiterhin als Mail-Editor und -Viewer - eine elegante und schlanke Lösung.
Beim Verschicken der Mail verhält sich der SMTP-Server von t-online in der Kombination mit TGPostman manchmal störrisch, einige Mails (vielleicht jede 10.) konnte ich reproduzierbar nicht abschicken. Nachforschungen in Richtung Maillänge (>4 KByte), Zeilenlänge oder enthaltene 8-Bit-Zeichen (z. B. Umlaute) brachten kein Ergebnis. Kleine Abänderungen an der Mail halfen in der Regel auch nicht. Zerstückeln der Mail hingegen konnte den Effekt unterbinden. Dies sehe ich jetzt als Bug in TGPostman, unter ProxiMail verschwand das Problem.
News lassen sich lesen und abschicken, ich habe yanoff verwendet.
Ich habe es noch nicht ausprobiert, es gibt einige freie Clients, z.B. PalmTelnet.
Man sehe sich nur die Begründungen Mannesmanns an, die feindliche Übenahme abzuwehren: Heute wird die Verbindung ins Internet in der Regel über Festnetze hergestellt. Morgen werden Handys oder ähnliche Geräte das Internet über Mobilfunk nutzen. Mobilfunk sei mehr als Telefonie und ein reiner Mobilfunkanbieter wäre für die Zukunft nicht gut gerüstet. Festnetz und Mobilnetz werden in Zukunft stärker zusammenwachsen.
Lutz Mohnhaupt hat eine ausführliche Seite zusammengestellt zur IP-Konfiguration allgemein und T-Online.
Schreiben Sie mir: technik(at)tarohloff.de
Autor: Thomas A. Rohloff, 22.05.2001, geändert 12.05.2004